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Ostfeld Update Nr. 20 vom 23. Mai 2022

Ostfeld Update Nr. 20 vom 23. Mai 2022

Hallo zusammen!

Es ist bei meiner Einschätzung im letzten Ostfeld-Update von Anfang Mai geblieben: es ist vordergründig still geworden um das Projekt Trabantenstadt mit Polizei-Großburganlage. Zumindest in der Öffentlichkeit. Ich bin mir sicher: auf den Hinterbühnen, also außerhalb der Koaltionsbemühungen der politischen Parteien, wird fleißig weiter gewerkelt. In der Verwaltung, bei den Bauprojektierern und in den verschiedenen Anwaltskanzleien. Die Fristen laufen. Auch die der Gegner der Satzung, die die Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme (SEM) Ostfeld regelt. Spätestens im Spätsommer wird’s heiß.

Themen heute:

  • Das Westfeld. Vielbeachtete Initiative zum Erhalt des Westfelds gegründet und gestartet.
  • Sondersitzung des Ortsbeirats Schierstein mit dem Umweltamt zum Bioklima Wiesbadens und der Rolle des Westfelds in diesem Zusammenhang.
  • Entwicklung der Baupreise,- kosten (auch) in Wiesbaden.
  • Der Klimaschutzbeirat und das Ostfeld (zum letzten Mal).
  • Die Frage des Stadtverordneten Maritzen zur nächsten Stadtverordnetenversammlung am 25. Mai 2022
Sondersitzung OBR Schierstein, Kioklimatische Auswirkungen der Klimakrise auf Schierstein. Ostfeld Update Nr. 20 vom 23.05.2022

Eine Homepage, die ein Lesezeichen wert ist: www.westfeld-erhalten.de Ein erfreulich breiter und dynamischer Widerstand hat sich sehr schnell gebildet. Aus der Mitte der Bürgerschaft, wie man wohl berechtigterweise sagen darf. Die Ortsbeiräte in Schierstein und Dotzheim stehen an der Spitze der Bewegung und sind klar positioniert. Sowohl die Frankfurter Rundschau als auch der Wiesbadener Kurier (siehe unten und anliegend) haben ausführlich und wohlwollend berichtet. Mitmachen ist angesagt! Wer als Unterstützer*in seinen guten Namen geben möchte, schreibe an Es erfolgt eine Aufnahme hier: https://www.westfeld-erhalten.de/unterstutzende

Am 17. Mai 22 hat das Umweltamt im Rahmen einer Sondersitzung des Ortbeirats Schierstein die klimatische Situation Wiesbaden in Gegenwart und Zukunft dargestellt und mit den anwesenden Bürger*innen diskutiert. Die Stimmung war durchweg Pro Klima und Kontra weiterer Flächenversiegelung. Die aussagekräftigen Karten der Stadt gibt es hier: https://www.wiesbaden.de/leben-in-wiesbaden/umwelt/natur-landschaft/karten.php Die Bürger*innen sind im Verständnis, so meine wertende Beobachtung, der Folgen des Klimawandels und wie ihm zu begegnen ist, weiter als die Politik – zumindest auf der kommunalen Ebene. Hier wird das Mantra Bauen, Bauen, Bauen immer wieder rezitiert.

Warum eigentlich? Ich empfehle die Frage aller Fragen bei unklaren Situationen: Cui bono – Wem nützt es? Für mich gehören Bürger*innen, die auf sozialen Wohnungsbau angewiesen sind, sicher nicht dazu.

Einen erhellenden Beitrag zur Sondersitzung und dem ausgerufenen Klimanotstand liefert die Presseerklärung des Bündnis Stadtklima; zum Lesen empfohlen: https://www.buendnis-stadtklima.de/2022/05/21/wiesbadener-klimanotstand-hat-nachholbedarf/ Leider werden diese Gedanken nicht von der Presse aufgegriffen. Cui bono?

Hierzu passt auch der Beitrag Für Normalverdiener unbezahlbar“ aus dem Wiesbadener Kurier vom 16. Mai 2022. Quintessenz: die Preise laufen mit zunehmender Geschwindigkeit davon. Und in einer solchen Situation, so meine persönliche Einschätzung, nimmt man bewusst (!) Tempo raus und baut nicht weiter an Wolkenkuckucksheim. Weder auf Feldern im Osten, noch im Westen, noch sonst wo!

Und noch ein Nachklapp zum Klimaschutzbeirat, siehe den Kurier-Artikel vom 12. Mai 2022. Es ist alles gesagt und geschrieben.

Am 25. Mai, am Mittwoch, tagt erneut die Stadtverordnetenversammlung. Guter Brauch ist eine Fragestunde zu Beginn der Sitzung. Folgende Frage haben wir erarbeitet und eingereicht:

Nr. 70Ronny Maritzen/Grüne Dez. IV z.w.V.Bei der Planung des Projektes Ostfeld/Kalkofen wird in verschiedenen Beschlüssen und Machbarkeitsstudien auf die Notwendigkeit einer Schienenanbindung der Trabantenstadt Ostfeld hingewiesen. 

Ich frage den Magistrat: 

1) Da eine Straßenbahn jedoch vorerst nicht in Betracht kommt: Soll eine Anbindung über eine Normalspur-Eisenbahn erfolgen?

2) Ist für eine optimale ÖPNV-Anbindung ein zentraler Haltepunkt in der Mitte des Wohngebiets geplant? Wenn ja, soll dieser oberirdisch oder unterirdisch ausgeführt werden?

3) Liegt eine Kostenschätzung für eine/die Eisenbahnanbindung im Entwicklungsgebiet der SEM vor? (Wenn ja,) mit welchen Kosten wird gerechnet?

4) Warum werden die Kosten für zwei Haltepunkte in der Kosten- und Finanzierungsübersicht aufgeführt, die Kosten für die Eisenbahngleise aber nicht?

5) Werden außer einer Schienenanbindung Möglichkeiten gesehen, die 19.000 zusätzlichen Autofahrten, die durch die SEM Ostfeld entstehen, zu vermeiden?

Die Antworten werden spannend. Und weil ein Kollege dankenswerter Weise seine Frage mit mir tauscht, besteht die große Wahrscheinlichkeit, dass die Frage auch drankommt!

Soweit für heute, danke fürs Lesen bis hierhin und wenn ein Feedback oder eine Frage kommt, freue ich mich umso mehr!

Herzlicher Gruß,
Ronny Maritzen

Lesenswert:

Update:
Hier geht’s zur Antwort des Dezernats für Stadtentwicklung und Bau vom 19.05.2022 (.pdf) zur Frage der Schienenanbindung.