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BI Zukunft Schierstein

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Die Initiative „Zukunft Schierstein“ hat vor allem die ganz aktuell anstehenden Veränderungen im Westen und Osten von Schierstein im Blick:

  • die weitere Bebauung am Osthafen mit bis zu achtstöckigen Büro- und Gewerbegebäuden und einer Versiegelung von bis zu 90 Prozent
  • sowie die Planungen für einen Schulneubau, nach jetzigem Stand im Wasserschutzgebiet auf einer Fläche, die als potentiell aktives Kalt- bzw. Frischluftentstehungsgebiet ausgewiesen ist.

Beide Projekte lassen negative Effekte besonders auch für das Mikroklima im alten Ortskern von Schierstein und am Hafen erwarten. Die KLIMPRAX-Studie bescheinigt für die Rheinschiene eine Zunahme der Tropenächte auf im Mittel 25 bis 30 Nächte pro Jahr. Ähnlich sieht die Zunahme von heißen Tagen aus, an denen Temperaturen von mehr als 30 Grad herrschen werden.

Schierstein ist jetzt schon eine „Wärmeinsel“. Laut Klimafunktionskarte der Stadt Wiesbaden sind die Wohngebiete in Hafennähe „Intensives innerstädtisches Überwärmungsgebiet mit eingeschränktem Luftaustausch“. Grund dafür ist auch der hohe Versiegelungsgrad im Ortskern von ca. 70-90 Prozent und der geringe Anteil an Grünflächen. Für solche Flächen sehen die Planungshinweise zur Klimafunktionskarte vor, dass weitere Versiegelungen oder bauliche Verdichtungen aus klimafunktionaler Sicht grundsätzlich nicht erfolgen sollen. Stattdessen sollten Entsiegelungen und intensive Begrünungen vorgenommen werden.

Doch das Gegenteil geschieht:
Bebauung und Versiegelung werden in den aktuellen Plänen auf die Spitze getrieben. Das bedeutet für den Osthafen die Ausweisung sogenannter „Sondergebiete“, in denen bis zu 90 Prozent der Flächen versiegelt werden dürfen. Vollkommen außer Acht lässt die Stadt, dass das einzige Kalt- und Frischluftentstehungsgebiet im Osten Schiersteins – das ehemalige Gelände der Knochenmühle – mittelfristig vom dortigen Eigentümer bebaut werden könnte. Die bisherigen Klimabetrachtungen zur Osthafen-Bebauung würden unter Einbezug dieser Entwicklung sicher noch schlechter ausfallen. Die Lage spitzt sich damit weiter zu.

Erwähnt sei, dass Mitglieder der Initiative Zukunft Schierstein bereits 2018 einen Initiativantrag auf Bürgerbeteiligung bei der Stadt eingebracht haben. Dieser Antrag ist der bisher erste und einzige Initiativantrag auf Bürgerbeteiligung dem die Stadtverordneten zugestimmt haben. Es sollte ein „Masterplan Schierstein“ erstellt werden, der die Bauplanungen im Ort in einen größeren Zusammenhang stellt. Insgesamt 100.000 Euro stehen für die Durchführung dieser Bürgerbeteiligung im aktuellen Doppelhaushalt 2020/2021 der Stadt Wiesbaden zur Verfügung. Aber passiert ist hierzu bisher von Seiten der Stadt nichts.

Kontakt: https://zukunft-schierstein.de/

Christina Kahlen-Pappas, für die BI Zukunft Schierstein