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Tier- und Pflanzenwelt im „Ostfeld“

An dieser Stelle möchten wir Ihnen einen kurzen Überblick über die Flora und Fauna im geplanten Baugebiet „Ostfeld/Kalkofen“ geben.

Hierzu finden sie drei anschauliche Karten aus den Anlagen zum „Artenschutzgutachten, Bilanzierungs- und Ausgleichskonzept Ostfeld“ welche einen guten Überblick über die Artenvielfalt und die naturschutzrechtlichen Restriktionen im Gebiet „Ostfeld/Kalkofen“ geben.

Die Karten wurden vom „Büro für Angewandte Landschaftsökologie, Berthold Hilgendorf“ aus Eppstein im Auftrag der SEG erstellt. Herausgeberin der „Vorbereitenden Untersuchungen“ ist die Landeshauptstadt Wiesbaden.

Bewertung naturschutzrechtlicher Restriktionen
Bewertung naturschutzrechtlicher Restriktionen

Im Gutachten (S. 11-16) heißt es zu den Tier- und Pflanzenarten die jeweils in den einzelnen Teilbereichen des Gebiets „Ostfeld/Kalkofen“ ihren Lebensraum haben:

„Für die einzelnen Landschaftsbereiche des Gebiets ergeben sich die folgenden räumlichen Verbreitungsschwerpunkte solcher Arten sowie weitere naturschutzfachlich wertbestimmende Merkmale, die (soweit den Unterlagen entnehmbar) ebenfalls mit aufgeführt werden.

Nördliche und südliche Ackerflächen

  • Brutvorkommen der Feldlerche (Vogelart im ungünstig-unzureichenden Erhaltungszustand) in einer Größenordnung von ca. 30 Revieren (aktuelle Erhebung von 2018).

Ehemaliger Steinbruch Kalkofen

  • Artenreiches Brutvogelhabitat; darunter rund 20 Brutvogelarten, die sich hessenweit im ungünstigen Erhaltungszustand befinden.
  • Streng geschützte sowie weitere besonders geschützte und/oder gefährdete Amphibienarten (v.a. Kreuzkröte, Wechselkröte, Kammmolch).
  • Streng geschützte Reptilien (Zauneidechse).
  • Sehr hoher Artenreichtum an Schmetterlingsarten, darunter verschiedene Arten der Roten Listen und der Vorwarnlisten.
  • Hoher Artenreichtum an Heuschreckenarten, darunter verschiedene Arten der Roten Listen und der Vorwarnlisten.
  • Hoher Artenreichtum an Libellenarten, darunter verschiedene Arten der Roten Listen und der Vorwarnlisten.
  • Hoher Artenreichtum an Wildbienenarten, darunter verschiedene Arten der Roten Listen und der Vorwarnlisten. Wiederfund einer Art, die für Hessen bis dahin als ausgestorben galt.
  • Vorkommen gesetzlich geschützter Biotope (Röhrichte, Lehm- und Lösswände).
  • Die Mehrzahl der Erhebungen stammt aus dem Jahr 2011. Signifikante Veränderungen dürften sich in diesem weitgehend ungestörten Bereich nicht ergeben haben.
Bemerkenswerte Tierarten im Nordteil des Projektgebiets
Bemerkenswerte Tierarten im Nordteil des Projektgebiets
Bemerkenswerte Tierarten im Südteil des Projektgebiets
Bemerkenswerte Tierarten im Südteil des Projektgebiets
Legende
Legende

Wäschbachtal

  • Brutvorkommen von streng geschützten und/oder im ungünstigen Erhaltungszustand befindlichen Vogelarten.
  • Vorkommen bemerkenswerter Heuschreckenarten.
  • Vorkommen der streng geschützten Zauneidechse.
  • Vorkommen seltener Heuschrecken- und Tagfalterarten.
  • Ein Großteil der vorhandenen Freiflächen sind naturschutzrechtliche Ausgleichsflächen.
  • Die der Auswertung zugrunde liegenden Erhebungen stammen aus dem Jahr 2010.
  • Durch die zwischenzeitlich erfolgte Weiterentwicklung und extensive Bewirtschaftung bzw. Pflege der Ausgleichsflächen ist damit zu rechnen, dass eine aktuelle Erhebung weitere planungsrelevante Artvorkommen erbringen wird.

Wäldchen am Fort Biehler

  • Brutvorkommen zahlreicher streng geschützter und/oder im ungünstigen Erhaltungszustand befindlicher Vogelarten.
  • Im Bereich von Altbaumbestand zahlreiche Strukturmerkmale wie Baumhöhlen und abstehende Rindenplatten, die auch eine mehr oder weniger hohe Relevanz für streng geschützte Fledermausarten erwarten lassen (bislang nicht untersucht).
  • Detailuntersuchungen dürften Vorkommen weiterer seltener und/oder geschützter oder streng geschützter Arten erbringen; so z.B. auch im Bereich eingelagerter Freiflächen und Randsäume.
  • Die Waldflächen sind Wald im Sinne des Forstgesetzes und als Schutzwald ausgewiesen.
  • Teile der Flächen sind Naturdenkmal.

Östliches Steinbruchgelände

  • Brutvorkommen streng geschützter und/oder im ungünstigen Erhaltungszustand befindlicher Vogelarten, darunter auch hochgradig seltene und spezialisierte Arten wie Steinschmätzer, Bienenfresser oder Uferschwalbe.
  • Vorkommen streng geschützter Reptilien (Zauneidechse).
  • Vorkommen streng geschützter Amphibien (Kreuzkröte).
  • Vorkommen gesetzlich geschützter Biotope (Röhrichte, Lehm- und Lösswände).
  • Vorkommen seltener und/oder bemerkenswerter Libellen- und Heuschreckenarten.
  • Der gesamte Bereich ist einer hohen Veränderungsdynamik unterworfen (durch Abbaubetrieb, Betriebsflächen und Rekultivierung), wodurch auch für spezialisierte Arten der Pionierstandorte immer wieder neue Lebensstätten entstehen.
  • Die nördlichen Teile sind als natur- und artenschutzrechtliche Ausgleichsflächen für eine in Planung befindliche Deponie-Erweiterung reserviert.

Westliches Steinbruchgelände mit Recyclinganlage und Umfeld

  • Brutvorkommen zahlreicher streng geschützter und/oder im ungünstigen Erhaltungszustand befindlicher Vogelarten.
  • Vorkommen streng geschützter Reptilien (Zauneidechse).
  • Vorkommen streng geschützter Amphibien (Kreuzkröte) und weiterer geschützter Arten.
  • Vorkommen seltener und/oder bemerkenswerter Libellen- und Heuschreckenarten.
  • Vorkommen gesetzlich geschützter Biotope (Röhrichte).
  • Vorkommen seltener Pflanzenarten (u.a. hochgradig seltene Orchideenarten).
  • Die nicht als Betriebsfläche festgesetzten Teile des B-Plans Recyclinganlage sind als Biotopflächen festgesetzt und zum Teil auch artenschutzrechtliche Ausgleichsflächen.
  • Die jenseits der B-Plangrenzen anschließenden Flächen sind überwiegend Gehölzflächen; im Süden z.T. auch mit älterem Baumbestand.
  • Im älteren Baumbestand jenseits der Recyclinganlage ist neben den nachgewiesenen Brutvorkommen mit weiteren Vorkommen artenschutzrechtlich relevanter Brutvogelarten zu rechnen (bislang nicht flächendeckend intensiv untersucht).
  • Im älteren Baumbestand jenseits der Recyclinganlage ist aufgrund des vorhandenen Lebensstättenpotentials in Form von Baumhöhlen und abstehenden Rindenplatten mit Lebensstätten von streng geschützten Fledermausarten zu rechnen (bislang nicht untersucht).
  • Die jenseits der Betriebsflächen der Recyclinganlage gelegenen Gehölzbestände sind zu wesentlichen Teilen Wald im Sinne des Waldgesetzes.

Flächen beiderseits des Unteren Zwerchweges

  • Brutvorkommen streng geschützter und/oder im ungünstigen Erhaltungszustand befindlicher Vogelarten. Hier ist die Datenlage allerdings weniger gut als in allen anderen Bereichen, weil die vorliegenden ornithologischen Daten überwiegend nicht nach Brut- und Gastvogelarten unterscheiden und flächendeckende oder größerflächige Erhebungen der Brutvogelarten bislang fehlen.
  • In einigen Teilbereichen ist mit Vorkommen streng geschützter Fledermausarten zu rechnen (bislang nicht untersucht).
  • Vorkommen streng geschützter Reptilien (Zauneidechse und Mauereidechse).
  • Vorkommen seltener Heuschrecken-, Schmetterlings- und Libellenarten.
  • In Anbetracht der differenzierten Landschafts- und Nutzungsstrukturen und den damit jeweils verbundenen Lebensstättenpotenzialen ist damit zu rechnen, dass Bereiche mit höherer Bedeutung für den Arten- und Naturschutz mit solchen wechseln, die weniger bedeutend sind. Die Datenbasis ist hier im Hinblick auf alle potenziell vorkommenden Arten und Artengruppen sowie auch im Hinblick auf die Flächendeckung der durchgeführten Untersuchungen als insgesamt unbefriedigend einzustufen.“

Eine zusammenfassende Karte der Tierarten auf dem Gebiet „Ostfeld/Kalkofen“ aus dem Artenschutzgutachten und das gesamte Gutachten des Büro Hilgendorf sind auf dein.wiesbaden.de zu finden.