Weihnachten ist vorbei – Silvester kommt: es ist die Zeit zwischen den Jahren, meine Lieblingswoche!
Schnell noch ein Update schreiben und mit dem Jahr 2023 seinen Frieden machen. Seine Frieden machen? Nein! Dafür war das Verhalten der Ostfeld-Verantwortlichen 2023 zu „tricky“. Nichts gegen gute PR. Aber die Grenze zum Missbrauch ist fließend und knapp. Zum Beispiel die Homepage: Ostfeld – Mehr Wiesbaden wagen! Das Intro wird wohl etwas länger….
Diese Homepage unter Bürgerbeteiligung zu verkaufen ist (mindestens) dreist. Nehmen wir den Fluglärm. Dort ist bei den FAQ zum Fluglärm zu lesen:
Presseerklärung der Aktionsgemeinschaft “Hände weg von Os/Ka” vom 19. Dezember 2023
Preisgericht hebt ab – aber nicht im gesetzlichen Rahmen. Wichtige Fragen bleiben im ‚Bürgerdialog‘ außen vor. Warum?
Am Samstag, den 2. Dezember 2023, hat Planungsdezernent und Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) mit der SEG zu einem Meilenstein des „Ideenwettbewerbs Ostfeld“ geladen: in einem sogenannten ‚Bürgerdialog‘ wurden im RMCC sieben Entwürfe für das Planungsgebiet vorgestellt.
„Die Zeit der Enttäuschung ist vorbei“, so Philipp Pfefferkorn, Sprecher der Aktionsgemeinschaft Hände weg von Os/Ka, „wir wissen jetzt, was von den Ostfeld-Verantwortlichen zu erwarten ist. Aber überrascht vom Stil und Ausprägung der Kommunikation sind wir trotzdem immer wieder.“
„Das ist PR die als Bürgerbeteiligung verkauft wird“
Wiesbaden-Erbenheim einziger Militärflugplatz in Deutschland ohne Lärmschutzzonen. Bürgerinitiative und Flugzeugkapitän fordern Stadt zum Handeln auf. Jetzt!
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Mende, sehr geehrte Damen und Herren,
wir wenden uns in einer dringenden Angelegenheit an Sie, die von größter Bedeutung für die von Ihnen, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, vorangetriebene Entwicklung des „Ostfeldes“ in Wiesbaden ist.
Es ist nun nachweisbar, dass das geplante „Ostfeld“ aufgrund einzurichtenden Fluglärmschutzzonen um mehr als 18 ha und um Siedlungsbeschränkungen von bis zu 23 ha verkleinert werden muss. Diese Erkenntnis basiert auf einem bereits im Jahre 2020 erstellten, auch Ihnen bekanntgemachten Fluglärmgutachten. [1] Dieses wurde bislang inoffiziell behandelt und ignoriert, obwohl es aufgrund seiner Relevanz nicht außer Acht gelassen werden durfte.
Durch die aktuelle Bereitstellung der Daten zu den zukünftigen Flugbewegungen am Flugplatz Erbenheim (ETOU) durch das DES (Datenerfassungssystem) in der Anlage, wird die Notwendigkeit von Lärmschutzzonen und Siedlungsbeschränkungen abermals bestätigt.
Presseerklärung der Aktionsgemeinschaft “Hände weg von Os/Ka” vom 25. Oktober 2023
Wiesbaden im Lärmstreit: Bürgerinitiative fordert rechtskonforme Fluglärmberechnung. Gutachten von ADU-Cologne: Das Thema Fluglärm ist weder geklärt noch beendet.
Polit-PR können Oberbürgermeister Mende und sein Team“, erkennt Philipp Pfefferkorn, Sprecher der BI „Hände weg von Os/Ka“, an. „Die Wiesbadener Bürgerschaft aber hat Anspruch auf Ehrlichkeit und das Einhalten von Gesetzen. Ohne Wenn und Aber.“
Die am 17.10.2023 in nichtöffentlicher Sitzung einem ausgewählten Kreis von Stadtverordneten präsentierten Gutachten zur geplanten Bebauung des Ostfelds werfen ernsthafte und grundlegende Fragen auf. Insbesondere zum Lärmgutachten.
Im Gutachten erläutern die Autoren wort- und faktenreich, warum der Fluglärm schon nicht so schlimm sei und auch nicht werde. Nur um dann zu präsentieren:
„Die Messung ersetzt nicht die Berechnung über den Verlauf eines möglichen Lärmschutzbereichs.“ [1]
Zur Einordnung: Es wurden namhafte Gutachter aus Köln ein Jahr lang damit beschäftigt, Messstationen im Ostfeld zu betreiben und die Ergebnisse minutiös auf einem 205 Seiten umfassend Gutachten zu dokumentieren. [2] Um dann zu kommunizieren: Genügt nicht den zwingenden gesetzlichen Erfordernissen. Was soll dieser Unfug?
Stadtentwicklung Ostfeld/Kalkofen Infotag der SEG am 17.11.2017
Positionspapier des HGON Arbeitskreises Wiesbaden-Rheingau-Taunus-Kreis
Die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e. V. ist ein gesetzlich anerkannter Naturschutzverband. Zweck der HGON ist die Erforschung der Lebensweisen und –bedingungen von freilebenden Vögeln, aber auch von anderen Tieren sowie von Pflanzen in Hessen auf wissenschaftlicher Grundlage. In gemeinnütziger Weise betreibt die HGON gleichzeitig den umfassenden Schutz der Lebensräume freilebender Tier- und Pflanzengesellschaften. Schwerpunkte der Arbeit des HGON-Arbeitskreises Wiesbaden-Rheingau-Taunus bilden feldornithologische Erfassungen, vogelkundliche Führungen und Vorträge, die Herausgabe eines Ornithologischen Jahrbuches, Biotoppflegemaßnahmen sowie die Mitarbeit in den Naturschutzbeiräten beider Kreise. Bei gesetzgeberischen Verfahren und öffentlichen Vorhaben beteiligt sich der HGON-AK regelmäßig mit teils umfangreichen Stellungnahmen zu naturschutzrelevanten Punkten.
Zu der von der Landeshauptstadt Wiesbaden geplanten Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme „Ostfeld/ Kalkofen“ wurde der HGON-AK von Seiten der Projektleitung angesprochen, sich am Planungsprozess zu beteiligen. Auf der Auftaktveranstaltung zur Bürgerbeteiligung am 17.11.2017 präsentiert der AK in der Themeninsel Naturschutz seine Kenntnisse zu dem Plangebiet. Diese Präsentation stellt einen eigenständigen Beitrag dar und wurde nicht vorab mit anderen Projektbeteiligten/Verbänden abgestimmt.
Inhaltlich wird auf folgende Punkte eingegangen:
Ergebnisse der avifaunistischen Erfassungen im Plangebiet, speziell im Steinbruch Kalkofen und im Bereich des Cyperusparks
Darstellung des aktuellen raumplanerischen Status im Plangebiet
Ausweisung der für den Arten- und Naturschutz besonders wertvollen Bereiche im Plangebiet
Forderungen an das Projekt aus naturschutzfachlicher Sicht
Dieser Beitrag ist ein erster Ansatz, der im Verlaufe des Planungsprozesses und nach Vorliegen aktuell noch ausstehender Informationen bei Bedarf weiter konkretisiert wird.
… ein intaktes Stadtklima [ist] für Wiesbaden besonders wichtig, da die bioklimatische Wärmebelastung bereits sehr hoch ist und austauscharme Wetterlagen häufig vorkommen. Erschwerend kommt hinzu, dass Wiesbaden in einem windschwachen Gebiet und in Kessellage der Wiesbadener Bucht liegt. Die großen Kaltluftentstehungsgebiete sind die Landwirtschaftsflächen vor allem im Osten. Der Frisch- und Kaltlufttransport erfolgt in den Wiesbadener Talzügen, die im Außenbereich bis an die Siedlungsränder heran relativ intakt sind.
Es gibt die Bewertungsstufen Schutzzone, Vorrangzone und Sanierungszone. Schutzzonen sind die ungestörten Luftleitbahnen (Be- und Entlüftung) sowie die Wald- und Freiflächen in starken Hanglagen (Frisch- und Kaltluftentstehung sowie Abfluss). Die Vorrangzonen umfassen die Wald- und Freiflächen in mäßigen Hanglagen und in Ebenen (Frischluft und Abkühlung).
Unter Sanierungszone sind die bebauten Leitbahnen vor allem im besiedelten Bereich (Belüftungsbarrieren) sowie städtische Überwärmungsgebiete mit stark negativen thermischen Auswirkungen auf umgebende (Wohn-) Strukturen (städtische Wärmeinseln) zu verstehen.
Weitere Informationen sind auf der Internetseite der Stadt Wiesbaden unter „Fachgutachten Stadtklima“ zu finden.
Ein Teil der abgebildeten Daten ist deckungsgleich mit den Daten der im digitalen Landschaftsplan veröffentlichten Fachgutachten zum Stadtklima „Klimafunktion 2017“ und „Klimabewertung 2017“. Die gezeigte Vorrangflächenkarte ist ebenfalls im GEO-NET-Gutachten (Seite 16, Abb. 4.02) zu finden.